Sicherheit
Auf dem Fluss geht manches schneller, als man denkt.
Hier einige Tipps, damit der Spass auch wirklich Spass bleibt.
Quick & Dirty das Wichtigste:
1 verheddere dich nicht! - Leashes / Seile / Bäume
- - Keine (normale) Leash: Nie eine normale Leash auf dem Fluss tragen. Diese kann sich verheddern und zum Ertrinken führen. Wir empfehlen Leash mit Schnellauslösesysteme. Dieses muss am Oberkörper sein, damit du es leicht und schnell ziehen kannst.
1x1 Leash: Auf offenem Wasser (Seen Meer) möchte man immer mit seinem Board verbunden sein, damit man damit immer sicher zurück ans Ufer kann. Auf dem Fluss dagegen möchte man im Zweifelsfall immer von seiner Leash lösen. Die Quickrealease-Systeme von NRS mit Karabiner sind super praktisch, können allerdings in seltenen Fällen abbrechen, womit die Lösung unmöglich wird. Jeroen Houttuin von Supzero ersetzt die Schrauben in seinem Quickrelease-System immer durch dünne Kabelbinder. Bei Versagen irgendeiner Mechanik des schnellösenden Systems, reisst die reisst die Kabelbinder-Verbindung ab, sobald stark daran gezogen wird (z.B. die Leash an einem Ast hängt)
- - Trage nichts am Körper, dass irgendwo festhängen kann (z.B. Rucksack)
- - Achte auf jegliche Seile. Seilfähren, Bungeesurfer, Fischernetze - und halte Abstand. Das gleiche gilt für Seile, um beispielsweise Boote oder Boards zusammen zu binden. (Wenn wir an einem ruhigen Abschnitt auf unseren Boards picknicken, legen wir zum Zusammenhalten der Boards die Paddel oder unsere Beine quer)
- - Halte dich fern von Bäumen und Brückenpfleilern. Je nach Strömung kann man samt seinem Board gegen Objekte im Wasser gedrückt werden. Auch bei Gewässern, die scheinbar ruhig sind - wenn man plötzlich davon an einen Pfeiler oder Äste gedrückt wird, ist es plötzlich nicht mehr so harmlos. Auf der Aare werden beispielsweise regelmässig Boote an Pfeilern durch den Wasserdruck zusammengefaltet, insbesondere an schmalen Pfeilern. Teilweise werden die Insassen mit eingeschlossen. Oft gehen die Verästelungen von Bäumen unter Wasser weiter als man denkt. (bei manchen, vor allem breiten Brückenpfeilern, die wir gut kennen, machen wir Kehrwasserübungen - aber im Zweifelsfall einfach nicht)
2 Trage eine Schwimmweste
Diese hält dich im Notfall (fast immer) über Wasser.
3 Trage Schuhe
Kurz mal mit dem Fuss vom Board, zack da war eine Glasscherbe (eigene Erfahrung) oder Paddel verloren und barfuss auf Kies meterweit zurücklaufen, um es wieder einzusammeln - noch Fragen?
4 Kaltes Wasser nur mit entsprechender Kleidung!
Leidiges - aber immer noch unterschätztes Thema beim Paddeln: Ohne schützende Kleidung sind die Schweizer Flüsse nur wenige Monate paddelbar. Gerade an einem sonnigen warmen Tag wird das kalte Wasser unterschätzt. Erfahrene Paddler wollen die Sonne geniessen, etwas Unerwartetes passiert (sei es nur ein Vogel oder eine Bootswelle von hinten) - fallen ins Wasser, es kommt zum Kälteschock, bevor man nach seinem Board überhaupt greifen kann, machen die Arme schon nicht mehr das, was man will. Kaltes Wasser - je nach Wassertemperatur - nur mit Neopren oder Trockenanzug befahren!
5 Studiere vorab den Fluss, achte die Umgebung, auf Wehre und Schilder
Studiere eine Flusskarte, kenne mögliche Wehre, deinen Einstieg und Ausstieg und achte unterwegs auf mögliche Gefahren Selbst an einem entspannten Sommertag, wenn du dich auf dem Rücken treiben lässt: hebe doch ab und an den Kopf und schau, was kommt. Selbst, wenn man den Fluss bereits auswendig kennt, manchmal hängt da doch ein neuer Baum irgendwo fest. Bitte keine Wehre runterpaddeln, unter ihnen entsteht ein Sog, bei dem auch Schwimmwesten nicht mehr viel helfen.